Die Weltbevölkerung trinkt weniger Bier

2022 wurde weltweit mehr Bier gebraut als im Vorjahr.
2022 wurde weltweit mehr Bier gebraut als im Vorjahr.
Hopfenpflanze
Außerdem wurde auf dem Erdball mehr Hopfen geerntet.

Die weltweite Bierproduktion ist 2023 gesunken. Am meisten wurde in China gebraut. Mehr als die Hälfte aller Gerstensäfte stammte von den vier größten Braukonzernen.

Nach einem Rückgang im Corona-Jahr 2020 ging es mit der globalen Bierproduktion wieder aufwärts. 2021 und 2022 hat der Ausstoß jeweils zugelegt. 2023 hat sich der Aufwärtstrend nicht fortgesetzt. Nach Angaben der BarthHaas GmbH & Co. KG steht unterm Strich ein Minus von 0,9 Prozent bzw. 17 Millionen Hektolitern auf rund 1,883 Milliarden Hektoliter. Der in Nürnberg ansässige Hopfendienstleister veröffentlicht jedes Jahr einen Bier- und Hopfen-Marktbericht. Dem Unternehmen zufolge wird es immer schwerer, aussagekräftige und verifizierbare Zahlen zu den Bierstoßausmengen zu erheben, sodass in der aktuellen Ausgabe Mengen teilweise geschätzt sind.

Der Anteil der fünf führenden Herstellerländer China, USA, Brasilien, Mexiko und Deutschland an der weltweiten Bierproduktion lag dem Report zufolge 2023 bei 49,3 Prozent. China, die größte Braunation der Welt, verzeichnete einen leichten Rückgang von 1,325 Millionen Hektololter auf 359,08 Millionen Hektoliter. Das entspricht fast einem Fünftel aller Biere, die auf der Erde gebraut wurden. In den USA sanken die Bierverkäufe um knapp 11,5 Millionen Hektoliter auf 193,033 Millionen Hektoliter, in Brasilien gab es einen Anstieg um 1,474 Millionen Hektoliter auf über 148,9 Millionen Hektoliter und in Mexiko um 1,41 Millionen Hektoliter auf mehr als 148,9 Millionen Hektoliter. In Deutschland, dem größten Herstellerland in Europa, sank der Bierabsatz um 2.926 Millionen Hektoliter auf über 84,885 Millionen Hektoliter. Für 2024 rechnet Barth-Haas mit einem stabilen Bierausstoß. 

Die größten Brauereien der Welt

Die drei größten Braukonzerne haben 2023 weniger verkauft, produzieren aber nach wie vor fast die Hälfte aller Biere weltweit. Unter den 40 größten Brauereien sind sechs aus Deutschland. Das Interesse der Großbrauereien am Craft Beer-Segment hat laut Barth-Bericht nachgelassen. Mehrere Konzerne haben Brauereien, die sie in den letzten Jahren akquiriert haben, wieder abgestoßen oder geschlossen. "Sie richten ihren Fokus stattdessen auf die Premium- und Massenmarken", schreibt der Hopfenhändler. Marktführer AB Inbev beispielsweise habe in den USA acht (Craftbier-)Brauereien inklusive Markenrechte an Tilray veräußert, einem im Cannabis-Geschäft tätigen Unternehmen.

Der Bierabsatz der 40 größten Brauereien der Welt ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf rund 1,62 Milliarden Hektoliter gesunken. Das entspricht 86,2 Prozent der globalen Produktion. Allein die beiden Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev und Heineken stehen zusammen für 39,8 Prozent des Gesamtvolumens (2022: 41 Prozent).

AB InBev verkaufte mit 505,9 Millionen Hektolitern 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der multinationale Konzern mit Hauptsitz in Belgien ist in Deutschland mit Marken wie Beck's, Franziskaner und Spaten vertreten. Bei Heineken (Niederlande), zweitgrößter Braukonzern, gab es einen Rückgang von 5,6 Prozent auf 242,6 Millionen Hektoliter, bei den China Res. Snow Breweries (Platz drei) um 8,7 Prozent auf 111,51 Millionen Hektoliter. Es folgen Carlsberg (Dänemark, 101 Millionen Hektoliter), Molson Coors (USA/Kanada, 83,77 Mio. hl), die Tsingtao Brewery Group (China), die Asahi Group (Japan), BGI / Groupe Castel (Frankreich), Yanjing China und die Efes Group (Türkei). 

Die größten deutschen Brauereien

Größter deutscher Brauer ist die zum Oetker-Konzern gehörende Radeberger Gruppe. Mit einem Ausstoß von 10,8 Millionen Hektolitern (-1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) belegt das Unternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt am Main im internationalen Vergleich unverändert Platz 22. Der Weltmarktanteil liegt bei 0,6 Prozent. Oettinger verzeichnet 2023 wie im Vorjahr einen Absatzrückgang (- 6,4 Prozent). Mit 7,5 Millionen Hektolitern reicht es aber unverändert für Platz 25 in der Weltrangliste. Die Paulaner Gruppe belegt mit einem Zuwachs von 5,7 Prozent Rang 28 (6,34 Millionen Hektoliter). Die TCB Beteiligungsgesellschaft (u.a. Frankfurter Brauhaus, Feldschlößchen und Gilde Brauerei) rangiert mit 5,8 Millionen Hektolitern (-3,3 Prozent) auf Platz 30. Dahinter folgen auf Platz 31 die Krombacher Gruppe (5,74 Millionen Hektoliter, -0,2 Prozent) und auf Position 32 die Bitburger Braugruppe (5,69 Millionen Hektoliter, -1,9 Prozent).

Mehr Hopfen geerntet

Obwohl die weltweite Anbaufläche 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent (2.048 Hektar) auf 60.641 ha zurückgegangen ist, stieg die geerntete Hopfenmenge um 12 Prozent (12.200 Tonnen) auf 118,415 Tonnen. In den USA, wo am meisten gepflanzt wurde, lag der Ertrag auf 22.545 Hektar bei 47.601 t. Dahinter folgt Deutschland, wo die Ernte mit 41.234 deutlich besser ausfiel als im Vorjahr (34.406 t). Die Anbaufläche wuchs um 24 auf 20.629 Hektar.

Mit 17.129 Hektar ist die Hallertau die bundesweit mit Abstand größte Hopfenregion. Es folgen Elbe-Saale mit 1.563, Tettnang mit 1.517 und Spalt mit 403 Hektar. 2023 gab es 1.040 Hopfenpflanzer-Betriebe - 13 weniger als im Vorjahr.

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